08.05.2025
Neuigkeiten
Infrastruktur
Trittsteinbiotop Garten
Der eigene Garten kann weit mehr sein als nur eine begrünte Fläche – er wird zum wichtigen Trittsteinbiotop für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Unsere Gärten sind wertvoller denn je, denn sie sind für viele Pflanzen und Tiere Trittsteine auf ihrer Wanderung von einem Naturlebensraum zum nächsten. Hier können sie sich zwischenzeitlich ausruhen, finden Nahrung oder im besten Fall sogar Lebensraum, in dem sie sich fortpflanzen können.
Unsere Dörfer und Städte können für Tiere und Pflanzen zum unüberwindbaren Hindernis werden. Für sie ist es besonders wichtig, dass Gärten und öffentliche Grünflächen naturnahe gestaltet sind, damit sie ungehindert hindurchwandern können.
Doch wie kann der eigene Garten zum Trittsteinbiotop werden?

Vielfalt an Pflanzen
Als erster Schritt ist eine Vielfalt an Pflanzen im Garten wichtig. „Der Schwerpunkt bei der Pflanzenwahl sollte dabei auf heimischen Arten liegen“, so Matthias Karadar von Natur im Garten Tirol. „Denn viele Insekten wie Schmetterlingsraupen, Wildbienen aber auch Blattläuse bevorzugen heimische Pflanzen.“ Aber auch Vögel bevorzugen Beeren heimischer Sträucher.
Heimische Pflanzen können dabei schon bei der Schnitthecke verwendet werden: Kornelkirsche, Gemeiner Liguster oder Europäische Eibe lassen sich wunderbar in Form schneiden. Als Kleinbaum kann im Garten der Gemeine Faulbaum oder die Vogelbeere verwendet werden.
Aber auch im Blumenbeet machen heimische Blumen eine gute Figur. Aus Hoher Schlüsselblume, Rosenmalve, Blutweiderich, Baldrian, Wiesen-Storchschnabel und Fetthenne kann man ein schönes nährstoffreiches Blumenbeet zaubern, das von Frühling bis Herbst blüht.
Für ein mageres Beet kann man mit Echter Schlüsselblume, Kartäusernelke, Knäuel-Glockenblume, Wiesen-Salbei, Färberkamille und Berg-Aster (Aster amellus) Farbe in den Garten bringen.
Strukturen schaffen
Strukturen im Garten sind für Tiere wertvoll, um sich vor Fressfeinden verstecken zu können. Stein- oder Totholzhaufen bieten einfache Versteckmöglichkeiten. Wer es etwas ästhetischer möchte, kann aus dem Steinhaufen auch eine Steinpyramide bauen. Oder als Luxusvariante eine Trockensteinmauer bauen! Aus dem Ast- und Strauchschnitt lässt sich auch eine Benjes-Hecke bauen. Ein einfacher Sicht- und Windschutz und ein toller Lebensraum für Igel und Vögel.
Auch ein kleiner Teich wäre im Garten ideal. Hier können nicht nur Vögel baden und Igel Wasser trinken. Ein kleiner Teich mit 3-4 m² Wasserfläche ist bereits ausreichend, damit Molche, Libellen und Frösche in den Garten kommen. Die Wassertiefe sollte dabei 1m betragen. Besonders bei kleinen Teichen sind die Böschungen deshalb recht steil. Umso wichtiger ist es ein Stück Holz so zu platzieren, dass Tiere die ins Wasser fallen auch wieder herausklettern können.
Manchmal ist es allerdings nicht einfach zu erkennen, welche Pflanze unsere Tierwelt besonders unterstützt oder was im Garten noch fehlt, damit er zum Trittsteinbiotop wird. Im Rahmen der Auszeichnung mit der Natur im Garten Plakette kommt ein/e Mitarbeiter/in von Natur im Garten in den eigenen Garten und gibt Tipps, wie der Garten noch naturnaher werden kann. Das Angebot ist dabei vom Land Tirol gefördert.

Mehr Informationen sowie kostenlose Broschüren rund um den Naturgarten findet man auf: